Emma Stibbon RA, Shipwreck, 2020. Tinte auf japan papier, 78.5 x 50cm/ 30.91 x 19.69 in. [H x B]

Emma Stibbon RA zu Drawing Matters

Exklusive Online-Ausstellung
Emma Stibbon RA, Shipwreck, 2020. Tinte auf japan papier, 78.5 x 50cm/ 30.91 x 19.69 in. [H x B]

Emma Stibbon RA on Drawing Matters hebt die zentrale Rolle hervor, welche die Zeichnung in Stibbons werk spielt. Zeichnen ist für Stibbon nicht nur ein Verfahren, mit dem sie die Welt festhalten kann, dasZeichnen gibt ihr die Möglichkeit, ihre Sicht auf unsere Umwelt und Umgebung auf eine allgemein verständliche Weise zu vermitteln. Stibbon glaubt, „dass der menschlichen Berührung der Zeichnung eine Zerbrechlichkeit innewohnt, die uns verbindet.“ Wir werden daran erinnert, dass es die menschliche Berührung ist, die die Ursache ist für die in den Zeichnungen dokumentierten Verschiebungen.Die Veränderungen unserer Umwelt einzufangen, ist Stibbons großes Anliegen. Einige der entlegensten und bedrohtesten Orte unseres Planeten, wie die Antarktis, hat sie bereist. Stibbon setzt sich dafür ein, den dramatischenWandel festzuhalten, den diese Orte durchleben. Mit ihrer Praxis des Zeichnens liefert sie eine Momentaufnahme und versucht, unsere Aufmerksamkeit auf die dringenden Debatten unserer Zeit zu lenken.

Im Mittelpunkt der Arbeit von Emma Stibbons steht ein großes Interesse an den Eingriffen des Menschen in die Umwelt und am Aufzeichnen der Auswirkungen. Stibbons Zeichnungen halten sowohl die natürliche als auch die vom Menschen geschaffene, gebaute Landschaft fest. Sie erklärt: „Ganz gleich, ob es sich um einen geologischen Zeitrahmen handelt – einen Wandel, der sich über vielleicht Millionen von Jahren vollzieht, oder um politische oder ideologische Veränderungen, die wir vielleicht in einem Menschenleben erleben, ich bin an diesem Wandel interessiert. Was mich aber auch beschäftigt, ist, dass es trotz der scheinbaren Monumentalität der Geschichte oder eines Ortes immer diese Kontingenz und unvermeidliche Zerbrechlichkeit des Wandels gibt.Wir scheinen dies zu verleugnen, wir wollen glauben, dass unsere Umgebung unverwüstlich ist, dass es fester Grund ist, auf dem wir gehen.“ Stibbons Zeichenpraxis lotet die Grenzen dieser hartnäckigen Gewissheit aus und stellt unsere Vorstellung von einer unveränderlichen Welt in Frage.

Stibbons zeichnerische Praxis beeinflusst auch ihre bekannte druckgraphische Arbeit. Ihre Editionen beginnen als Zeichnungen, die auf Reisen entstanden sind, bevor sie im Atelier bearbeitet und in Platten verwandelt werden. Als Druckgraphikerin liegt Stibbons Talent darin, die Flüssigkeit und Spontaneität ihrer Zeichnungen auf die Oberfläche einer Druckplatte zu übertragen. Die Online-Ausstellung zeigt die Schönheit und Dynamik dieser Werke zusammen mit den Zeichnungen, die sie inspiriert haben.